"Mosquitos" gehören verboten!
Seit kurzem hängt vor dem Kantonsgericht in Liestal ein "Mosquito". Das ist ein Gerät, welches mittels schmerzhaften Hochfrequenztönen, die nur für Jugendliche hörbar sind, genau diese fernhalten soll. Da viele Jugendliche die Treppe zum Gerichtsgebäude als Sitzfläche missbrauchen und (leider) auch Abfall hinterlassen, sollen sie nun so verscheucht werden. Die Problematik verstehe ich sehr wohl, aber diese Massnahme geht meiner Meinung nach definitiv zu weit und das Gerät sollte schleunigst entfernt werden! Entgegen den Behauptungen der Verantwortlichen gibt es durchaus Fachleute, die davon ausgehen, dass das Abschreckungsgerät gesundheitsschädigende Folgen haben und namentlich zu bleibenden Gehörschäden führen kann. Bevor dies nicht abschliessend geklärt ist, ist der Einsatz solcher Geräte schlicht fahrlässig. Es diskrminiert alle Jugendlichen, auch jene die keinen Abfall hinterlassen und sogar jene, die nur vorbeigehen (das Gerät ist nämlich nicht nur von der besagten Treppe her hörbar). Indem man Jugendliche verscheucht anstatt mit ihnen das Gespräch zu suchen löst man keine Probleme- im Gegenteil, solche Massnahmen wirken sich erfahrungsgemäss meistens sogar kontraproduktiv aus! Deshalb gehören solche Geräte generell verboten. Diese Ansicht vertritt auch die JUSO in ihrer Medienmitteilung "JUSO fordert klares Verbot für Mosquito und ähnliche"; Susanne Leutenegger Oberholzer hat sich dem Problem auf Bundesebene angenommen und wird sich mit einer Interpellation an den Bundesrat wenden.
Anina Weber - 29. Mai, 16:10