AKW-Plakat ist völlig daneben
Dieses Plakat ist völlig daneben. Wie sollen wir weiterhin die SVP-Plakate als geschmacklos kritisieren, wenn sich unsere Parteizentrale auf das gleiche Niveau begibt. Als Nationalratskandidat lebe ich von meiner Glaubwürdigkeit. Ich habe überzeugende Argumente gegen AKW. Der Zweck heiligt nicht die Mittel! Jetzt müssen wir auf der Strasse über dieses idiotische Plakat diskutieren, statt dass wir über Inhalte streiten können. Ich hoffe dieses Plakat hat auf der Parteizentrale Konsequenzen.
Urs Hintermann - 8. September, 09:18
Fred_Lauener - 9. September, 11:44
Ich würde sogar eine Wette wagen
und darauf setzen, dass wir - wären wir an der Basis denn gefragt worden - diese Peinlichkeit und politische Dummheit klar und deutlich verhindert hätten. Urs' Argumenten gibt's nichts hinzuzufügen, ausser vielleicht ein paar Fragen nach Bern: Wer führt zurzeit eigentlich die Partei und ihre Kampagne und vor allem wie? Wie stellt sich die Parteileitung zu dem Plakat? Warum hört man nichts von unseren BundesrätInnen, von Fehr und Co. zur Blocher-Roschacher Geschichte und muss sich stattdessen klammheimlich darüber freuen, dass wenigstens FdP-Couchepin genug Courage hat, auszusprechen, was die linke Basis längst denkt?
Wann beginnt eigentlich auch für die SP der Wahlkampf? Ein kämpferischer SP-Wahlkampf, meine ich. Nicht ein SVP-Wahlkampf mit SP-Parolen.
E.N. - 9. September, 15:12
Ist es völlig daneben
zu zeigen, dass das Risiko, ein Flugzeug in Anlageteile eines Atomkraftwerks zu steuern, denkbar ist? Ist es daneben, reale Risiken zu benennen? Ist es daneben zu sagen, das Atomkraftwerke weder erdbebensicher noch flugzeugabsturzsicher sind? Nein das ist es nicht. Es ist vielleicht daneben, dieses Risiko mit einem anscheinend gesteuerten Flugzeug zu zeigen. Es ist daneben, das so graphisch dilletantisch darzustellen und es ist daneben, dies mit einer historisch belasteten Bild-Montage zu tun. Das überzeugende Argument gegen AKW's ist das Risiko dieser Technologie - das ist der Inhalt. Das Plakat benennt graphisch stümperhaft das Risiko - gleiches Niveau wie rechter Populismus, der Rassismus gegen Mitmenschen schürt, ist es deswegen noch lange nicht.
am4106 - 10. September, 22:03
Die falsche Botschaft
Das Plakat vermittelt eben nicht eine sachlich korrekte Botschaft zur Atomkraft. Bezeichnend ist z.B. der zweite Kommentar im Blog der SP Schweiz. Dort wurde begrüsst, dass die SP sich nun endlich auch zum Thema Terrorismus äussere.
Das Plakat sucht den Zusammenhang mit den Attentaten vom 11.9. Dies ist ebenso eine Missachtung der Opfer, wie der Missbrauch eines Mordvideos für Wahlkampfaktionen. Deshalb hoffe ich, dass sich alle Kandidatinnen und Kandidaten der SP von dieser Aktion distanzieren und das Plakat umgehen zurückgezogen wird.
Das Plakat sucht den Zusammenhang mit den Attentaten vom 11.9. Dies ist ebenso eine Missachtung der Opfer, wie der Missbrauch eines Mordvideos für Wahlkampfaktionen. Deshalb hoffe ich, dass sich alle Kandidatinnen und Kandidaten der SP von dieser Aktion distanzieren und das Plakat umgehen zurückgezogen wird.
Fred_Lauener - 10. September, 22:48
Danke SP!
Soeben habe ich erfahren, dass die SP-Parteileitung/Kampagnenleitung die AKW-Plakatgeschichte überdenkt und diese Kampagnenkomponente faktisch zurück zieht. Das ist nicht nur zu begrüssen und gut, sondern zeigt auch, dass die SP ihre Basis hört wenn sie ruft. Ganz im Gegensatz zur SVP, die nicht nur Staat und Institutionen verhöhnt, sondern auch und besonders die kleinen Leute, die sie zu vertreten vorleugnet!
Mein Mütchen ist gekühlt. It's still my SP that makes the difference!
hintermann - 11. September, 15:37
Muss Dich leider enttäuschen, Fred. Gemäss Nachrichtenmitteilung wird das Plakat doch gedruckt, wenn auch in kleinerer Zahl als geplant.
In einem Punkt muss ich den Kritikern der Kritiker des Plakates rechtgeben. Es gibt einen Unterschied zwischen SP- und SVP-Plakaten: Weit über 90% der SP-Leute sind entsetzt, distanzieren sich und kritisieren die eigene Partei. Das würde die SVP nie machen.
In einem Punkt muss ich den Kritikern der Kritiker des Plakates rechtgeben. Es gibt einen Unterschied zwischen SP- und SVP-Plakaten: Weit über 90% der SP-Leute sind entsetzt, distanzieren sich und kritisieren die eigene Partei. Das würde die SVP nie machen.
Plakat zurückziehen