Donnerstag, 20. September 2007

Geriatrie auf dem Bruderholz

Die Gesundheitskommission Baselland hat den Beschluss gefasst, die Verhandlungen mit dem Bethesda-Spital über ein gemeinsames Geriatriekompetenzzentrum zu sistieren. Das hat jetzt zu diversen Interpretationen in den Medien geführt. Die SP hatte und hat (wir bleiben bei unseren Meinungen, weil sie Hand und Fuss haben) immer gesagt, dass wir eine gute geriatrische Versorgung wollen. Dafür ist der Kanton zuständig und niemand sonst. Der Kanton muss seine Aufgaben machen und sich endlich darum kümmern, dass die Behandlungsketten wirklich aus ineinandergreifenden Gliedern bestehen. Nach dem Spitalaustritt gehört die Pflege durch Spitex, Hausarzt und Angehörige dazu oder ein gut begleiteter Übertritt in ein Pflegeheim. Dies tönt alles logisch, ist es aber bei weitem nicht, da verschiedene Kostenträger mitspielen. Basel-Stadt hat dies schon längst verstanden, Baselland braucht offenbar noch Zeit.
E.N. - 20. September, 12:19

Punkt für Punkt

Die mediale Berichterstattung war in der Tat schwach. Es geht nicht um das Hülftenschanz-Mythos. Es geht um die Frage, wie die geriatrische Versorgung optimaler gestaltet werden kann. Das ist der Kern und der wichtigste Punkt. Wenn Leistungen von der gemeinützigen SPITEX erbracht werden, ist das auch kein Staatsleistungen und mein Hausarzt ist auch kein Staatsangestellter. Ich lebe trotzdem gut. Und jedes kommunale Pflegeheim ist ein ausgelagerter Staatsbetrieb. Ob ein gemeinnütziger, privater Träger einen staatlichen Auftrag erhält, ist nicht der Kern der Debatte. Der wichtigste Punkt ist - da teile ich Deine Meinung vollumfänglich - die Optimierung der geriatrischen Versorgung und der Behandlungsketten in unserem Kanton. Und hier trägt ein neues Bettenhaus auf dem Bruderholz nicht sehr viel bei.

Pia Fankhauser - 20. September, 14:24

Staat oder nicht Staat

Ich bleibe dabei: die Leitlinien müssen der Bund und nachfolgend die Kantone vorgeben. Wenn ein Spital nicht verpflichtet wird, mit den Hausärzten zusammenzuarbeiten, leidet die medizinische Pflege. Wir reden bei der Pflege selten von Pflege, dafür sehr oft vom Geld. Die gemeinnützige Spitex ist abhängig von den Gemeinden, die Beiträge zahlen müssen. Die Regelung von nicht gemeindeeigenen Spitex-Diensten ist in unserem Kanton noch Gegenstand von Diskussionen. Dein Hausarzt ist im Übrigen abhängig von den Krankenkassen - frag' ihn einmal, wie er das findet, wenn er stundenlang Berichte schreiben muss, nur weil die Krankenkassen hinter jeder Rechnung Abzockerei vermuten. Was wir wollen (beide?) ist ein gemeinsames geriatrisches Kompetenzzentrum, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossen ist - dafür müssen wir kämpfen, oder?
E.N. - 20. September, 18:20

Abhängig?

Vorne weg: Wir wollen das Gleiche - ein geriatrisches Kompetenzzentrum, welches in der Behnadlungskette gut eingebettet ist. Und wir wollen, ein allfälliges Synergiepotential der beiden Basler Kantone nutzen. Nur kommt diese Botschaft im Moment nicht so an. Auch Grüne sagen ja bereits, wir hätten nur ein Anliegen, nämlich einen gemeinnützigen privaten Anbieter auszuschalten. Du schreibst "Dafür ist der Kanton zuständig und niemand sonst". Für den Leistungsauftrag auf jeden Fall, für die Koordination auf jeden Fall, aber ich bleibe dabei - gemeinnützige Spitexvereine sind Private. Stiftungen für APH sind ausgelagerte Betriebe der Gemeinden und siehe da, beide haben einen Leistungsauftrag. Von Abhängigkeit würde ich da nicht reden. Nur weil der Herr Kummer Betten im Bruderholz haben will, ist die Behandlugskette noch nicht optimiert und es wird auch nicht besser, wenn man einen gemeinnützigen priavten Dienstleister verteufelt.
Pia Fankhauser - 21. September, 11:36

Antworten

Ist ein etwas seltsames Blog-System hier, da ich auf den Beitrag von E.N. nicht direkt antworten kann...Ich habe nie behauptet, dass ich mit Prof. Kummers Anliegen in allen Punkten einig bin. Was ich gesagt habe (siehe auch Beitrag Akutgeriatrie) ist, dass er gute Lobby-Arbeit betrieben hat. Wir haben jetzt zuerst einmal Zeit gewonnen, alle Anliegen wie z.B. was brauchen alte Menschen oder wo werden ÄrztInnen in Geriatrie ausgebildet oder wie können wir spitalexterne Dienste einbinden, prüfen. Es war auch nicht besonders fair, dem Bethesda-Spital die Geriatrie zu versprechen. Sie sind in der Planung nämlich schon ziemlich weit. Dafür hätte des Bruderholzspital die Rheumatologie "bekommen", die wir aber in dieser Grösse gar nicht brauchen. Verteufeln finde ich übrigens ein Un-Wort und ich habe dies noch nie getan.
E.N. - 21. September, 12:04

Was ist eine Vorlage zur Prüfung?

Es kommt ja noch zur Debatte im Landrat. Der Kommisionsantrag ist ja in einer Medienmitteilung kommuniziert worden. Der Regierungsrat legt eine Vorlage zur Prügfung vor. Weiss jemand was das ist? Ist dannzumal schon geprüft oder beginnt nach dieser Vorlage die Prüfung?
"Der Regierungsrat wird beauftragt,
a. die Verhandlungen mit Basel-Stadt und dem Diakonat Bethesda betreffend Bethesdaspital zu sistieren;
b. der Regierungsrat legt dem Landrat eine Vorlage zur Prüfung eines Akutgeriatriezentrums Bruderholz vor;
c. der Regierungsrat wird ermächtigt, mit Basel-Stadt die Gespräche über ein gemeinsames Akutgeriatriezentrum auf dem Bruderholz aufzunehmen. "

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